6.3 Hybride Verfahren

Hybride Verfahren, oder auch Mehrpassverfahren genannt, basieren auf der Idee, dass die diffusen und spiegelnden Anteile des Lichts durch Überlagerung zusammen gerechnet werden können. Das Raytracing-Verfahren eignet sich besonders gut für die Darstellung spiegelnder Oberflächen und das Radiosity-Verfahren ist ideal für die Berechnung diffuser Oberflächen. Die Grundidee der hybriden Verfahren ist, zuerst ein Radiosity-Verfahren und anschließend ein Raytracing-Verfahren durchzuführen. Allerdings werden durch die einfache Addition der Ergebnisse der beiden Verfahren nicht Effekte Aufgenommen, die auftreten können. Beispielweise werden weder mit dem einen noch mit dem anderen Verfahren Beleuchtungen von einer spiegelnden auf eine diffus reflektierende Oberfläche berechnet.
Insgesamt müssen also vier Effekte nachgebildet werden können: der Energietransport von einer diffusen bzw. einer spiegelnden auf eine diffuse bzw. spiegelnde Fläche. Ein Vorschlag für ein solches Verfahren führt für perfekt spiegelnde Flächen eine zusätzliche "reflektierte Welt" ein, so dass schon beim Radiosity-Vorgang bereits spiegelnde Flächen berücksichtigt werden. Der zweite Teil des Verfahrens ist eine Erweiterung der Strahlverfolgung, so dass um die reflektierte Strahlrichtung herum die Intensitäten mit Hilfe eines Buffers integriert werden. Dadurch wird auch im zweiten Schritt sowohl diffuse als auch spiegelnde Reflexion oder Transmission modelliert.